Rialto
Okt 5, 2021Alltagsleben, Gastronomie0 Kommentare
Am 25. März dem Tag der Mariä Verkündigung wurden einige Inseln in der Lagune besiedelt und der Grundstein für die Kirche San Giacometto (Jakobuskirche) gelegt.
Dieses Jahr feiert also Venedig 1600 Jahre seit der Gründung.

San Giacometto di Rialto, A. Canaletto Kupferstichkabinett Berlin
Ein legendäres Datum mit dem man hier die Entstehung der Zivilisation und in der Folgezeit einer Stadt datiert, die zur großen Seemacht heran wuchs und das wichtigste Handelszentrum in Europa wurde. Ein Wunder aus Stein „mitten im Meer“ dessen Pracht und Reichtum einst die Reisenden in Staunen versetzten und auch heute noch seinen Zauber auf die Besucher ausübt.
„Non arat, non seminat,non vendemiat“- sie pflügen nicht,sie säen nicht und ernten nicht sagte man von den ersten Bewohnern. Und wovon lebten sie dann? Vom Handel und waren sehr erfolgreich. Am Anfang mit Salz und Salz war Gold wert. Auf den Inseln Rivoalto (hohes Ufer oder tiefes Flussbett) erschienen am rechten Ufer die ersten Lagerhäuser, die Urbanisierung setze auch am linken Ufer fort und die Achse des Canal Grande bestimmt heute noch die Topographie der Stadt.

Jacopo de Barbari 1500 Holzschnitt Detail, Museo Correr Venezia
Bald dehnten die Venezianer ihre Fahrten auf den ganzen Mittelmeerraum aus. Aus Rivoalto – Rialto wurde der Kreuzweg zwischen Europa und Orient wo exotische Waren angeboten wurden, ein Babel von Sprachen und der Inbegriff von Luxus von dem Kaufleute aus ganz Europa angelockt wurden. Pfeffer kannten schon die alten Römer und dank den Venezianern hatte sich sein Gebrauch schon im 9. Jahrhundert in Europa verbreitet. Auf den Verkaufsständen duftete es nach Ingwer, Zimt, Muskatnuss, Gewürznelken und Safran aus Afrika und Arabien und aus den Häfen von Alexandria und Konstantinopel. Aus Arabien wurde der kostbare Zucker importiert, anfangs nur in den Apotheken erhältlich.

Pfeffer

Zucker

Zimt
Am linken Ufer „Riva del Ferro“ und „Riva del Carbon“ wurden Metalle und Kohle verladen.

Kohlenträger
Am rechten Ufer häuften sich Fässer mit goldgelbem süßem Malvasier aus Griechenland und dem würzigen roten Marzamino vom Festland.

M. Marieschi Rialtobrücke Riva del Vin, Eremitage Petersburg
Die Lagerräume waren voll mit kostbaren Stoffballen- Seide, Samt, Damast, Brokat. In dem Laubengang „Ruga degli Oresi“ waren die Goldschmiede und boten Edelsteine, Perlen und raffinierte Juwelen aus Gold und Silber an.)

Statut der Goldschmiede und Juweliere
Auf dem Platz vor der Kirche San Giacometto betrieben die reichsten Kaufleute und die venezianischen Patrizier ihre Geschäfte, in den Händen der adligen Familien von Venedig waren auch die ersten Banken und Wechselstuben.

J. Grevenbroch Der venezianische Kaufmann, Museo Correr, Venezia

J. Grevenbroch Der venezianische Bankier, Museo Correr, Venezia
Von der Säule gegenüber der Kirche wurden Gesetze verlesen und auf Diebe und Betrüger wartete der Pranger. „Il gobbo di Rialto“ Der bucklige von Rialto repräsentiert diese Tradition.

„Il gobbo di Rialto“ Der bucklige von Rialto
An das geschäftige Leben am Rialto erinnern heutzutage oft nur noch die Straßennamen aber in „Erbaria“ sind die Verkaufspulte immer noch beladen mit Obst und Gemüse und in den Ohren klingt es noch auf venezianisch.

Artischocken

Spargel

Pescaria, Fischmarkt
An der Ecke der Pescheria – Fischhalle, der bekannteste unter den Fischern der Heilige Petrus bereit mit seinem Fischnetz und der Markt, obwohl kleiner geworden ist heute noch eine Augenweide.

Der Heilige Petrus

Tintenfisch

Jakobsmuscheln

Jakobsmuscheln
Cichetti – Appetithäppchen – schon bei dem Anblick läuft das Wasser im Mund zusammen.

Venezianische Spezialität – Stockfischcrème

Quark mit Nuss , Schaffskäse mit Trüffel

Quark, Parmesankäse und Kürbis, Käse und Sardine

Gorgonzola mit Birne

Thunfisch mit Lauch

Quark, Parmesan und Kürbis
Am Ufer des Canal Grande kann man eine Ruhepause einlegen und dort gemütlich bei einem Glas Wein und „cichetti“ auch das herrliche Panorama genießen.
Veronica Polacek
Bestveniceguides.it
ver.polacek@gmail.com
Quellennachweis:
D. Calabi P. Morachiello, Rialto le Fabbriche e il ponte.
G. Rorato, Spezie, vino, pane nella Serenissima.
G. Zompini, Le arti che vanno per via.
Ergebnisse
GEBEN SIE IHRE DATEN EIN, UM INFORMATIONEN
Alle Felder sind erforderlich. Um fortzufahren, müssen Sie wählenmindestens eine Führungs